Umdenken ist angesagt…

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Besser gesagt, weiteres Umdenken und zielgerichtetes Handeln, denn der Prozess hat schon begonnen.

Wer hätte vor fünf oder zehn Jahren gedacht, dass:

  • Plötzlich tausende von Menschen weltweit Artikel in ihren Blogs über Umweltbelange am heutigen internationalen Blocktag veröffentlichen?
  • Ein amerikanischer Politiker, wie nun Al Gore, für sein Umweltengagement den Friedensnobelpreis bekommt?
  • Filmschauspieler Webseiten zum Thema Umwelt- und Klimaschutz lancieren?
  • Ein Mann, David Suzuki, wochenlang mit einem Wohnmobil quer durch Kanada reiste und viele tausend Menschen dazu brachte, plötzlich ihre persönliche Meinung über die Umweltproblematik zu sagen und Lösungen aufzuzeigen?
  • Die kanadische Menschenrechtskommission sich für Umweltsensible einsetzt?
  • Die amerikanische Wohnungsbaubehörde Chemikaliensensible in ihr Gremium beruft und die Industrie begeistert ist?
  • Der Scheich von Dubai nur noch ökologisch bauen möchte?
  • Eine Stadt in Japan komplett auf Öko setzt und alle Bürger enthusiastisch mitziehen?
  • Es in manchen amerikanischen Städten schon verpönt ist, mit einer Plastiktüte herumzulaufen?
  • Schauspieler statt mit einer stretched Limousine mit Hybridautos bei Oskarverleihungen vorfahren und auch im Alltag der Umwelt Vorrang geben?
  • Supermärkte mit Bioprodukten konkurrieren?
  • Gigantkonzerne für ihre Umweltsünden zur Rechenschaft gezogen werden?
  • Umweltgruppen weltweit eine Einheit bilden?
  • Von Konzernen ausgebeutete Menschen mitten im Urwald plötzlich eine Lobby erhalten?– Ganze Städte und Gemeinden keine Pestizide mehr einsetzen?
  • Es Universitäten gibt mit Rauch- und Duftstoffverbot, weil es Chemikaliensensiblen ermöglicht werden soll, auch studieren zu können?

Wunderbare Tendenzen, die ausbaufähig sind und vor allem uns alle näher rücken lassen und solche isolieren, die sich gegen unsere Umwelt stellen und immer noch der banalen Denkweise nach noch mehr Macht für die Industrie und ihren Gewinnen nachhängen und dabei die Umwelt mit Füssen treten.

Kreativität, Sensibilität und Zusammenhalt bringen Erfolge

Ich bin überzeugt, dass Umweltbewusstsein keine Eintagsfliege ist, sondern für uns Menschen und unseren Planeten die einzige reale Chance. Das haben weltweit schon viele Menschen erkannt, und es bereitet mir keine Probleme, wenn manche Geld damit verdienen, sollen sie doch. Ich bin froh über jeden, der mit neuen Ideen, Technologien auf den Markt kommt oder mit Produkten, die wir im Alltag brauchen, die aber die Umwelt nicht belasten, sondern sogar entlasten. Oder kluge Köpfe, die Verfahren entwickeln, die unsere alten Umweltsünden dekontaminieren.

Der heutige weltweite Blogtag zum Thema Umwelt ist eine Tendenz, die Zusammenhalt zeigt. Es wird an einem Strang gezogen, und es scheint immer mehr Menschen zu geben, die kräftig an der richtigen Seite des Taues ziehen. Dass fühlt sich gut an und lässt mich an die alten Schultage denken, als im Sportunterricht beim Tauziehen die unterlegene Partei polternd auf den Boden purzelte. Nicht dass ich höhnisch wäre, nein, ganz im Gegenteil, der Stärkere soll siegen. Jedoch ist der Stärkere in unserem 21. Jahrhundert nicht unbedingt mehr derjenige, der dicke $$$$$$ – Muskeln hat, sondern derjenige, der seinen Verstand auf der richtigen Seite korrekt einsetzt und mit den richtigen Menschen für die richtige Sache kraftvoll an einem Strang zieht.

Wir Menschen mit Chemikaliensensibilität, MCS oder sonstigen Gesundheitsschäden und Erkrankungen durch falschen Chemikalieneinsatz haben aufgrund unserer Erfahrung eine Menge dazu zu sagen und Wissen einzubringen.

Let’s join together, machen wir mit – für eine bessere Zukunft für uns alle und unseren Planeten!

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

5 Kommentare zu “Umdenken ist angesagt…”

  1. DUGIeV 15. Oktober 2007 um 18:43

    Liebe Silvia,
    dein Engagement ist sehr beeindruckend. Aber ich glaube, dass die meisten Menschen erst dann so und sehr aktiv werden, wenn sie PERSÖNLICH und FÜHLBAR betroffen sind. Erst dann wird auch Ihnen klar werden, dass in einer KRANKMACHENDEN Umwelt NIEMAND gesund bleiben KANN. Und Kranke können nur in einer GESUNDEN UMWELT wieder gesund werden. Also werden wir uns noch eine Zeitlang gedulden müssen, bis die Situation sich so zugespitzt hat, dass auch die „Schweigende Mehrheit“ merkt, dass es ans „Eingemachte“ geht. Vielleicht schliessen sich dann die Menschen denen an, die schon gegen ZERSTÖRUNG und FÜR eine WENDE kämpfen.
    NEUE WEGE WAGEN – Aufbruch.
    Dir liebe Silvia, wünschen wir von Herzen, dass deine KÖRPERVERLETZUNGEN, die du durch deine Arbeit und deinen ehemaligen Arbeitsgeber hast hinnehmen müssen, nicht schlimmer, sondern BESSER werden.
    Johann für das DUGI e.V.-Team am Montag, 15.10.2007

  2. Silvia 15. Oktober 2007 um 21:10

    Lieber Johann,

    es gibt weltweit eine immer grösser werdende Anzahl aufrichtiger Wissenschaftler und engagierte Menschen wie Du und ich, auf die ich baue. Menschen, die nicht täglich bequem im Sessel sitzen und anhand von Quizsendungen und den gewussten Antworten ihre (hoffentlich noch verbliebene) Intelligenz messen, sondern ihr Gehirn dazu einsetzen etwas zu ändern.

    Die Erfolgsliste oben ist fortsetzbar und ich habe das Gefühl, es beginnt ein einschneidender Wandel. Es werden stetig mehr Menschen, die nicht akzeptieren, dass unser Planet vor die Hunde geht.

    Danke für die lieben Wünsche und lasst auch Ihr DUGIs Euch nicht unterkriegen,
    Silvia

  3. nutriviva 16. Oktober 2007 um 21:28

    Ich kann das nur bestätigen und loben. Wir haben immer mehr Menschen, die sich für die Tantiemen ihres jetzigen Tuns interessieren. Im Grunde genommen glaube ich, kommen wir durch die Informationsgesellschaft immer mehr in ein Bewusstsein, Zusammenhänge, Bezüge und Beziehungen zu erkennen. Ich wünsche allen, die sich mit den Auswirkungen von heute auf morgen befassen alle Kräfte entsprechende Synergien zu bilden. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht ebenso, dass die meisten Menschen leider erst handeln, wenn die Umwelt zerstört ist, sie krank sind oder sie anderwertig dafür entlohnt werden. Doch das ist auch nicht schlimm, denn gut ist, diese Reflexe zu loben und zu leben, dann wird auch nachhaltig die Welt optimiert :-)

  4. Mary-Lou 1. November 2007 um 23:51

    Ich freue mich sehr, dass ein Prozess des Umdenkens begonnen hat. Wer hätte vor Jahren gedacht, dass beispielsweise Bioprodukte solch einen Boom erleben. Ich denke, dass dieser Trend uns nicht nur zu einer besseren Gesundheit verhilft, sondern dadurch wird ja auch der Umweltschutz unterstützt. Es werden weniger krankmachende Pestizide aufgebracht und die Natur kann sich erholen. Außerdem wird die Tierquälerei eingedämmt. Ich denke, wenn manche Leute wüssten, welche Geschichte das Steak auf ihrem Teller hinter sich hat, könnten es Menschen mit einem Gewissen sicherlich nicht mehr mit Appetit essen! Viele Menschen essen Bioprodukte, weil sie nichts anderes mehr vertragen. Aber bei einigen macht es auch der Trend! Und es wäre wünschenswert wenn sich der Trend zum Umweltschutz auch in vielen anderen Gebieten unseres täglichen Lebens im gleichen Ausmaß ausbreiten würde, wie der Bio-Boom!

    Wenn sich berühmte Persönlichkeiten für den Umweltschutz stark machen, schafft dies ein besseres Bewusstsein in der breiten Bevölkerung. Der Mensch ist ein Herdentier und lebt nach der Mode und nach anderen Trends. Der Klimawandel hat das Bewusstsein der Menschheit geprägt. Auf diesem Gebiet wird viel Forschung betrieben und man hat erkannt, dass sich etwas ändern muss. Jeder Beitrag zu einem besseren Umweltschutz ist auch ein positiver Beitrag für umweltbedingt erkrankte Menschen. Denn wenn die Luftverschmutzung eingedämmt, unsere Flüsse wieder sauberer werden, sind die Bedingungen für alles Leben auf der Erde wieder lebenswerter. Die Politiker und jeder einzelne von uns muss begreifen, dass wir nur eine UMWELT haben, wir also alle in einem Boot sitzen. Aber viele denken eben nur, dass z.B. MCS-Kranke und ihre Bedürfnisse nur eine Randgruppe in der Gesellschaft sind. Diese Denkweise müssten wir ändern können.

    Bei Ford wurde eine zeitlang ein Auto produziert, dass nicht nur schadstoffarm bei den Abgasen war, nein auch im Innenraumbereich. Leider habe ich den Eindruck, dass die Produktion umgestellt wurde, denn man darüber nichts mehr in deren Werbung. Das war der richtige Ansatz. Aber ich denke, bei der allgemein „Geiz-ist-geil“ herrschenden Einstellung, war dieses Fahrzeug zu teuer. Es müsste ein Umdenken geben bei der Bevölkerung, dass nicht nur der Preis das entscheidende Kaufkriterium sein sollte. Es gibt auch andere wichtige Entscheidungsgründe. Aber oft merken sie es nur, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

    Aber dennoch sind kleine Veränderungen zu spüren, die auf größere Veränderungen hoffen lassen.

    Eure Mary-Lou

  5. Lawya 26. November 2007 um 19:16

    Ich bin sehr beeindruckt von dem Herrn Dr. Binz. Hoffentlich kann ich ihn demnächst persönlich kennen lernen.
    Es ist unverzichtbar, dass es Leute gibt wie ihn, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben und sich ihren eigenen Traum und die eigene Linie bewahren.
    Nachdem ich mich gerade erst seit 2006 in die Thematik richtig hineinkniete, wage ich kaum mir vorzustellen, wie man es so lange aushält, diese Schreiben der Andersdenkenden zu ertragen. Teilweise sind diese an Niederträchtigkeit kaum zu überbieten und da muss man schon ein dickes Fell und einen langen Atem haben. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass es in Deutschland so etwas gibt, wir auf dem Gebiet der Umweltmedizin so hinter dem Mond leben (offiziell), obwohl wir es anders könnten.
    Also bleibt mir die Hoffnung, dass sich viele ein Beispiel an solchen Vorbildern nehmen.

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