50% der Büroangestellten leiden unter Sick Building Syndrome

Krank durch das BüroIn Jakarta/ Indonesien wurde unter den Angestellten in Büros der Stadt eine Studie durchgeführt. Die Studie brachte zutage, dass über 50% der Büroangestellten dort unter Sick Building Syndrome leiden. Die Wissenschaftler sagten gegenüber dem Jakarta Globe, die Krankheit würde oft verkannt.

Ursache seien toxische Substanzen in den Bürogebäuden. 400 Personen nahmen an der Studie teil, die von Juli 2008 bis Januar 2009 lief. Die Hälfte der Arbeiter klagten nach einem Arbeitstag über akutes Unwohlsein, Kopfschmerzen, Atemwegsbeschwerden, Erschöpfung, trockenen Husten und Halsschmerzen.

Die WHO hatte 1984 bekannt gegeben, das rund 30% aller neuen Gebäude weltweit Probleme mit der Luftqualität im Innenraum aufweisen.

Der Studienleiter Budi Haryanto teilte mit, dass viele Menschen überhaupt nicht richtig realisieren, dass der Aufenthalt über einen gewissen Zeitraum in einem Gebäude das Sick Building Syndrome bei ihnen verursachen könne.

Bundi Haryanto erklärte, dass SBS durch schlechte Ventilation und Klimaanlagen, die von Schimmel befallen sind, verursacht würde. Zur Luftverschmutzung im Innenraum würden aber auch Photokopierer, Laserdrucker und andere Maschinen, Gardinen und Einrichtung, als auch Schmutz in Teppichen beitragen.

Budi Haryanto erläuterte, dass eine langfristige Exposition gegenüber Schadstoffen zu Krebs und Herzkrankheiten führen könne, während weniger schwere Symptome durch den Schadstoffkontakt sich in Konzen-trationsstörungen, Paranoia und sogar Depressionen äußerten. Budi Haryanto meinte weiter, dass sich dies vielleicht für manchen harmlos anhören würde, SBS könne aber über längere Sicht tödlich enden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 19.01.2009

3 Kommentare zu “50% der Büroangestellten leiden unter Sick Building Syndrome”

  1. Analytiker 20. Februar 2009 um 09:41

    Ich habe einen Bekannten der jahrelang im Büro gearbeitet hat und sich immer krank fühlte. Seine letzte Stelle war in einem Großraumbüro mit jede Menge Laserdruckern, Faxgeräten etc., alles war komplett neu und er hatte seitdem er seine Tätigkeit dort aufnahm stets starke Beschwerden, wie z. B. körperliche Erschöpfung, Halsschmerzen, grippeähnliche Symptome, ständige Kopfschmerzen, Atemwegsbeschwerden und klagte häufig über Unwohlsein und Nachlassen seiner Leistungsfähigkeit. Heute leidet er an Chemikalien Sensitivität (MCS). Hätte man SBS bei ihm frühzeitig erkannt und Maßnahmen gegen die schlechten Arbeitsbedingungen getroffen, könnte er vielleicht heute noch arbeiten, bei gesundem Raumklima natürlich. Aber man vertuscht das Problem allgemein lieber, es stehen ja genügend Andere vor der Tür, die die Arbeit machen würden. Nur diejenigen die ins Abseits gedrängt werden, deren Zahl ist ansteigend, sie belasten unnötig die sozialen Kassen. Daran sollte endlich einmal gedacht werden und entsprechende Veränderungen eingeleitet werden.

  2. yol 20. Februar 2009 um 11:22

    @ Analytiker

    Ja, sie würden die Kassen belasten, dann wenn das als das was es ist anerkannt wäre. Wenn Du aber die Realität anschaust, dann scheint es mir so, dass die Kassen mit uns nicht sehr belastet sind, denn sie geben für MCS sehr wenig aus, noch.
    Warum das so ist? Weil die Mehrzahl der MCS-Kranken überhaupt eine Zuwendung bekommen wenn sie unter Psy gelistet sind. Deshalb sind auch die Statistiken falsch, nicht gefälscht aber eben doch falsch!
    In meinem Lande bekommt tatsächlich momentan EINE einzige Person eine Rente unter dem Krankheitsbild MCS.
    Ich kenne aber einige, die NUR eine Rente haben (und sie auch haben müssen, weil sie schon verarmt an MCS sind) weil sie das Psy-Label akzeptiert haben.
    Keine Gesellschaft kann sich diese Unmasse an Umweltkranken Menschen leisten, deshalb tut sie es auch nicht, momentan jedenfalls. Sie lässt tlw. einfach einen Teil dieser Menschen im Stich…oder verändert den Namen der Behinderung, Gründe sind hinlänglich bekannt.
    Und das wird solange gehen, wie die Menschen brav genug sind, das anzunehmen. Leider ist MCS nicht besonders gut geeignet noch ausreichend Kraft zum Erkämpfen des unverbrieften Rechts auf soziale Unterstützung einzuklagen.

  3. Frank-N-Furter 21. Februar 2009 um 15:29

    Büros die vollgestopft sind mit Preßspanmöbeln, Teppichboden verklebt, Computern, Druckern und in der Ecke der Kopierer, gibts weltweit – Angestellte mit Sick Building Syndrome auch.

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