Saunaentgiftung - eine Möglichkeit, den Körper von toxischen Altlasten zu befreien  
 

Silvia K. Müller / CSN

Schon seit ewigen Zeiten ist dem Menschen bekannt, dass er den Körper durch Erhitzung reinigen kann. Urvölker wie moderne Menschen in Industrieländern nutzen diese Methode auf unterschiedliche Weise bis heute. Wissenschaftliche Studien und Untersuchungen von staatlichen Behörden, wie der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA, konnten den Nachweis des Nutzens zum Entgiften des Körpers von Schadstoffen erbringen. Selbst hochtoxische Gifte wie PCB, Agent Orange, Dioxin und Quecksilber können durch Saunatherapie entgiftet werden. Bereits im 17. Jahrhundert erhielten die Arbeiter in Quecksilberminen ein spezielles Entgiftungsprogramm, um ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Da wir in unserer heutigen Welt zunehmend mit Alltagschemikalien aus unserer Umwelt und Nahrung überfrachtet werden, ist Saunaentgiftung für jeden von großem Nutzen um seine Gesundheit und sein Wohlbefinden zu stärken. Umweltkranke, Allergiker und Menschen die toxische Medikamente einnehmen müssen, profitieren in besonderem Maße durch Temperaturentgiftung, da sie auf diese Weise ihre Gesamtkörperbelastung drastisch reduzieren, den Körper entgiften und stärken können.
 
Sauna
 
Chemikalien und ihre oft noch giftigeren Abbauprodukte sind vielfach für Jahrzehnte in unserem Organismus persistent. Sie sind laut U.S. EPA verantwortlich für 80% aller Krebstoten und vieler anderer schwerer Zivilisationskrankheiten. Eine der u.a. verantwortlichen Gruppen von Chemikalien sind Pestizide und Herbizide. Sie zählen zu den höchst toxischen Substanzen die uns bekannt sind. Viele Tonnen werden jährlich auf Feldern, in Weinbergen, Parks, öffentlichen Gebäuden, Privathaushalten, öffentlichen Verkehrsmitteln, etc. ausgebracht und kontaminieren die Luft und zusätzlich unsere Wasserreserven für Hunderte von Jahren. Die Rückstände nehmen wir über die Luft die wir atmen, unsere Nahrung, unser Wasser und unsere Kleidung auf. Die Medizin hat kaum Möglichkeiten unsere Körper von den einmal aufgenommenen Schadstoffen zu befreien. Die Krankheiten, die durch Schadstoffe entstehen, beginnen zusehendst epidemisches Ausmaß zu erreichen. Saunatherapie ist eine kostengünstige, therapeutisch hoch effiziente Möglichkeit, Chemikalien aus unseren Körpern zu eliminieren.

Wissenschaftler aus vielen Teilen der Welt und auch die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA haben in mehreren Studien festgestellt, dass fettlösliche Chemikalien durch ein Saunaentgiftungsprogramm aus dem Körper eliminiert werden können. Diese Methode wird daher auch seit längerer Zeit erfolgreich in der Drogen- und Medikamentenentzugstherapie eingesetzt. Durch ihr fettlösliches Potential lagern sich manche Chemikalien auf unbestimmte Zeit in unserem Organismus ein. Alle Teile des Körpers sind davon mehr oder weniger stark betroffen, dies schließt das Gehirn, alle Organe, wie auch das Nervensystem ein. Jede unserer Zellmembranen besteht aus einer Verbindung von Fetten, daher führt die Mobilisation der eingelagerten Schadstoffe zu einer raschen Elimination der toxischen Chemikalien aus unseren essentiell notwendigen Organen, was häufig zu einer schnellen Verbesserung des Gesundheitszustandes führt. Die Hitzeinwirkung verstärkt die Zirkulation und den Sauerstoffgehalt im Gewebe, dadurch sind die Zellen besser und schneller als mit anderen Methoden in der Lage, toxische Chemikalien und Metalle zu eliminieren. Eine Studie von Medizinern des EHC Dallas an 100 Patienten sagt aus, dass durch ein Saunaentgiftungsprogramm eine 64 bis 75 prozentige Reduktion der Beschwerden und Symptome bei den Patienten eintrat.

Wissenschaftliche Studien aus verschiedenen Ländern untermauern solche Erkenntnisse. So z.B. eine Studie über eine Gruppe PBB exponierter Personen aus Michigan/USA. 97% von 1000 Betroffenen hatten erhöhte PBB Werte, die nach 12 - 18 Monaten im Serum kontrolliert wurden. Die Werte hatten sich nicht signifikant verändert, dass die Wissenschaftler davon ausgingen, dass die PBB's in ihrem Gewebe verbleiben würden. 7 männliche Probanden, bei denen PBB's nachgewiesen wurden, unterzogen sich einer Entgiftungsbehandlung mit Fettgewebsbiopsien vor und nach der Behandlung. Eine Reduzierung von 16 Chemikalien mit einer durchschnittlichen Verminderung von ca. 21,3% wurden festgestellt. Vier Monate nach der Behandlung konnte eine weitere Verminderung festgestellt werden. Die durchschnittliche Verminderung der 16 Chemikalien betrug 42,4%. Schnare et al. stellte hierzu die Hypothese auf, dass der Organismus die Möglichkeit, zu entgiften zurückgewonnen hatte.

Eine andere Studie berichtet von 14 Feuerwehrmännern, die durch einen Brand in einem Transformatorraum PCB's ausgesetzt waren. Es wurden neuropsychometrische Tests 6 Monate nach dem Feuer und 6 Wochen nachdem die exponierten Feuerwehrmänner eine 2-3 wöchiges Saunaentgiftungsprogramm durchlaufen hatten, durchgeführt. Kontrollpersonen waren Feuerwehrmänner vom gleichen Department, die nicht dem Feuer mit PCB Exposition ausgesetzt gewesen waren. Die 14 exponierten Feuerwehrmänner zeigten ein gestörtes Kurzzeitgedächtnis, Störungen in der Wiedererkennung von Gegenständen, Einfügung, Planausführung und Koordination. Nach der Entgiftung verbesserten sich die kognitive Funktion und das Gedächtnis erheblich.

Grundvoraussetzung - Eine schadstofffreie Sauna
Grundvoraussetzung für den Erfolg einer Saunaentgiftung ist eine schadstofffreie Sauna.Öffentliche Saunen sind für Menschen bei denen Chemikaliensensibilität vorliegt, selten geeignet. Die Kosmetika anderer Mitbenutzer, Schimmelpilzbelastung, Desinfektions- und Reinigungsmittel lösen bei ihnen Reaktionen aus, die zu einer Verschlimmerung des Zustandes führen können. Eine private Sauna ist daher wesentlich sicherer. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Ausstattungen. Wichtig ist, dass die Sauna frei von Holzschutzmitteln, ausgasenden Dämmstoffen, Klebern und sonstigen gesundheitsgefährdenden Stoffen ist. Infrarotsaunen stellen günstige Alternativen dar, sind jedoch für Chemikaliensensible, häufig nicht zu tolerieren. Das Optimum ist eine schadstofffreie Sauna aus terpenfreiem nordischem Pappelholz, wie sie in Umweltkliniken und bei Umweltärzten verwendet wird. Für Menschen mit Chemikaliensensibilität ist eine Variante mit möglichst viel Glas von großem Vorteil, da sie sich leicht pflegen lässt und die ausgeschwitzten Kontaminierungen sich nicht im Holz anreichern. Glaswände werden von vielen Menschen ohnehin als angenehmer empfunden, weil sie sich darin nicht so eingesperrt fühlen, wie in einer ausschließlich aus Holz bestehenden Sauna. Diese Spezialsaunen sind zusätzlich mit einem Aktivkohlefilter ausgestattet, der die Ausdünstungen der Insassen nach außen saugt, so dass der Betroffene nicht den eigenen Ausdünstungen ausgesetzt ist und kein Rekontaminierungsprozess eintritt, sowie, dass das Zimmer, in dem die Sauna steht nicht kontaminiert wird. Von weiterem Vorteil ist ein Edelstahlboden, da dieser im Gegensatz zu Holz, leicht zu reinigen ist und keinen Schweiß aufnimmt.
Der Saunaofen sollte aus Edelstahl und mit Strom betrieben sein. Gas oder holzbetriebene Saunen sind für Chemikaliensensible nicht geeignet und ungesund, da PAK's freigesetzt werden.

Reinigung der Sauna
Um bakterielle und Pilzinfektionen zu vermeiden, muss eine Sauna regelmäßig gründlich gereinigt werden. Hierzu eignet sich Hydrogen Peroxyd.

Saunaentgiftungstherapie
Eine wirkungsvolle Saunaentgiftungstherapie besteht aus einer Kombination von:
  • Sauna
  • Leichter Massage
  • Fitnessprogramm
  • Einnahme von Nährstoffen
Diese Modalitäten unterstützen die Mobilisation der gespeicherten Schadstoffe und ihre Ausscheidung in hohem Maße, da auch die Eliminationspfade unterstützt werden müssen. Chemikalien können über Urin, Stuhl, Schweiß, Sebum und Atemluft ausgeschieden werden.

Dauer der Saunatherapie
Die Dauer einer Saunatherapie hängt von der Art, der Schadstoffbelastung und dem Schweregrad der Erkrankung ab. In der Regel dauert eine Schadstoffausleitung mittels Saunaentgiftungsprogramm zwei bis sechs Wochen. Chemikaliensensible, die über eine eigene Sauna verfügen, nutzen sie regelmäßig, um ihren Körper in der allgemeinen Entgiftung zu unterstützen. Gesunde Menschen können ihre Gesundheit durch regelmäßige Saunabesuche erhalten.

Saunaaufenthalt
Die Sauna muss zuerst auf Toleranz getestet werden. Der erste Saunagang sollte lediglich fünf Minuten dauern, um festzustellen, ob keine schweren Reaktionen auftreten. Wenn dies nicht der Fall ist, kann die Dauer des Saunaganges langsam auf 20 Minuten gesteigert werden.
Die Temperatur sollte 60-70 Grad bei trockener Hitze betragen, um die Ausscheidung von Schadstoffen über Haut und Leber zu erhöhen.
Nach jedem Saunagang muss leicht warm (kalt ist für viele zu anstrengend) geduscht, der Körper mit Duschgel abgewaschen und die Haare gründlich gereinigt werden, um eine Reexposition zu verhindern. Es ist darauf zu achten, dass nur schadstofffreie Pflegeprodukte ohne natürliche oder künstliche Duftstoffe verwendet werden.
Während des Saunaaufenthaltes wird ein T-Shirt und Shorts oder ein langes Hemd getragen, um den Schweiß aufzusaugen. Dadurch werden weniger Ausdünstungen in die Luft freigesetzt.
In der Sauna sollten keine Aufgüsse oder ätherische Öle zur Anwendung kommen, da dies ist für Umweltpatienten zu anstrengend ist und häufig schwere Reaktionen hervorruft.
Nach dem Saunaaufenthalt und einer leichten Massage sollte für mindestens 10 Minuten geruht werden. Das trinken von Wasser vor und nach der Sauna unterstützt den Körper in der Entgiftung zusätzlich.

Saunatherapie, zum Zweck der Entgiftung von Schadstoffen, kann unterstützt und optimiert werden durch:
  • 20-30 Minuten sportliche Betätigung zur zusätzlichen Mobilisierung mittels Gymnastik, Seilspringen, Trampolin, Radfahren, Laufband, etc. Die Geräte müssen frei von Schadstoffen sein. Öle und Fette sollten entfernt werden, um Schadstoffaufnahme und Reaktionen zu vermeiden, was zu einem geringeren Erfolg oder eingeschränkter Entgiftung führt
  • Physiotherapie (sanfte Massage) nach dem Saunagang
  • Sanfte Bürstenmassage (auf Toleranz testen)
  • Einreiben mit Sesamöl, nach vorheriger eingehender Toleranztestung, fördert die Ausleitung von Schadstoffen
  • den gezielten Einsatz von Nahrungsergänzungsmittel (Betacarotin, B-Komplex, Vit. C, Vit. E, (häufig wird Niacin verabreicht), Trisalts, Kalium, Magmesium, Multimineralstoffe, Alpha-Ketoglutaric Acid, Methionin, Glutathion, Taurin)
  • Infusionen mit spezifischen Vitaminen, Mineralstoffen, entgiftenden Aminosäuren und Spurenelementen
  • ausreichend Wasser aus Glasflaschen trinken
  • Flohsamenschalen in Wasser eingerührt
  • Einnahme von Aktivkohle um freigesetzte Chemikalien zu binden und mit dem Stuhl auszuscheiden
  • 2 - 8 Esslöffel kaltgepresstes biologisches Öl (verschiedene Sorten in Rotation)
  • ausreichend Ruhe und Erholung
Weitere unterstützende Faktoren während der Entgiftung:
  • Gesunde faserreiche frische Kost aus biologischem Anbau in Rotation
  • Kaum Fleisch, kein Fast Food, nichts Fritiertes
  • Viel Wasser aus Glasflaschen
  • Gemüsesäfte
  • Nahrungsergänzungsmittel, die auf Entgiftung und den Verlust der Spurenelemente durch das Schwitzen abgestimmt sind
  • Schadstofffreies Umfeld, Umweltkontrolle
  • Verzicht auf Genussmittel (u.a. Alkohol, Nikotin, Kaffee, schwarzer Tee, Schokolade)
  • Aufenthalt an frischer Luft
Saunaentgiftung & Nährstoffe
Die Entgiftung und die Entgiftungssysteme haben verschiedene Ebenen und benötigen Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren, um sie auf allen Ebenen ausreichend und optimal zu funktionieren. Am Anfang der Saunathereapie wird versucht, so viele Nährstoffdefizite wie möglich zu korregieren. Die Nährstoffpools sollten so voll als möglich sein, um eine effiziente und rasche Versorgung von Nährstoffen, welche die Entgiftung so schnell als möglich vorantreibt, im Gegenzug zur Verfügung zu stellen.
Vitamin A wird in Form von Betacarotin ergänzt, da es die Leberentgiftung positiv beeinflusst und wegen seiner antioxidativen Funktion. Vitamine B1, B2, B3 und C sind essentiell für Alkoholentgiftung und andere Entgiftungsreaktionen. Andere B Vitamine, wie B5, B6 und B12 werden ergänzt, weil sie Coenzyme in den Entgiftungsreaktionen darstellen. Vitamin C wird gegeben, weil es Anti-freie Radikale Eigenschaften und antioxidative Effekte hat. Vitamin E ist ein Freie Radikalefänger und Antioxidant.
Trisalts; Sodium Bicarbonate, Kalium Bicarbonate und Calziumcarbonate enthaltend, wird wie auch Multimineralien; Mangan, Magnesium, Zink und Selen enthaltend, täglich verabreicht.
Generelle Ergänzung von Aminosäuren ist oft notwendig. Jedoch werden spezifische Aminosäuren wegen ihrer bestimmten Fähigkeit, zu entgiften und weil chemikaliensensible Individuen oft defizitär darin sind, bevorzugt. Hierzu gehören Alpha-Ketoglutarin Säure, Glutathion, Methionin und Taurin. Diese werden täglich genommen, da sie das schnelle Clearing von toxischen Chemikalien steigern, welches im Gegenzug den Mechanismus der Methylisation, Acetylisation und Schwefelkonjugation verstärkt. Glutathion kann bei manchen Patienten erforderlich sein, um große Mengen mobilisierter toxischer Verbindungen, die in ihrem Blut oder Gewebe eingelagert sind, zu neutralisieren.
Die Dosis und Art der eingesetzten Nährstoffe ist daran angepasst, abhängig wie schnell oder langsam die Entgiftung vonstatten geht. Anpassungen werden oft mehrere Male während eines Behandlungsverlaufes vorgenommen.
Wirkstoffe, die enterohepatische Rezirkulation von toxischen Chemikalien überwinden, schließen mehrfach ungesättigte Fette und hochaktivierte Kohle ein. Andere Nährstoffmodalitäten, wie Flohsamenschalen und Diät, können ebenso enterohepatischer Rezirkulation von toxischen Chemikalien entgegentreten. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren können die totale faecale Steroidexkretion erhöhen und das Plasmacolesterol senken. Es werden kaltgepresste (nicht chemisch extrahierte), kontrolliert biologische ungesättigte Öle, der individuellen Toleranz des Patienten angepasst. Hochaktivierte Kohle hilft, toxische Chemikalien zu binden und hilft bei der Reduktion von abdominalen Schmerzen, die manche Patienten während der Temperaturbehandlung verspüren.
Eine Rotationsdiät mit kontrolliert biologischer Nahrung und Wasser, hilft die Gesamtschadstoffbelastung dramatisch zu reduzieren und beschleunigt die Entgiftung.

Saunaentgiftung & Chemikaliensensibilität
Chemikaliensensible sollten ein Saunaentgiftungsprogramm ausschließlich in schadstoffkontrollierter Umgebung durchführen, um den Erfolg einer solchen Maßnahme sicherzustellen. Das Entgiftungsprogramm muss langsam durchgeführt werden, da eine zu rasche Mobilisation schwere Folgen nach sich ziehen kann. Die Chemikalienbelastung im Körper sollte vor und nach dem Behandlungsprogramm kontrolliert werden

Im EHC Dallas, der wohl erfolgreichsten Umweltklinik mit der größten Erfahrung, wurden selten Komplikationen beim Temperaturkammer Physiotherapie Entgiftungsprogramm beobachtet. Folgende Beschwerden traten vereinzelt auf: Erschöpfung, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schläfrigkeit, verschwommenes Sehen, trockener Hals, Augenschmerzen, zitternde Beine, Anschwellen der Hände, zitternde Hände und juckende Haut, Keuchen, Engegefühl auf der Brust, etc. Die Symptomatik der Patienten verstärkt sich nach Beobachtungen der Mediziner des EHC zu Anfang der ersten 2 bis 3 Wochen der Behandlung, dann verbessern sie sich allmählich.
Eine kanadische Studie durchgeführt am St. Joseph' Health Centre in Toronto zeigte, dass ein unter kontrollierten Bedingungen durchgeführtes Saunaentgiftungsprogramm dazu in der Lage ist, einen chemikaliensensiblen Patienten wieder in das Arbeitsleben zu integrieren. Der Patient hatte über 20 Jahre hinweg multisystemischen Beschwerden, die durch eine chronische Lösemittelintoxikation im Niedrigdosisbereich am Arbeitsplatz entstanden waren. Der Patient war am Ende der Therapie in der Lage, seine zur Behandlung seiner Symptome eingesetzten Medikamente abzusetzen, ohne dass die Beschwerden erneut eintraten. Der Patient blieb beschwerdefrei und konnte wieder arbeiten.
Das EHC Dallas veröffentlichte eine Studie über 19 Ärzte, die durch ihren Beruf und den Kontakt mit Desinfektionsmitteln und anderen toxischen Chemikalien erkrankt und chemikaliensensibel geworden waren. Durch umfangreiche neurologische, immunologische Untersuchungen und interdermale, orale und inhalative doppelblind Provokationstests wurde ihre Erkrankung und deren Auslöser bewiesen. Nach dem Behandlungsprogramm waren 15 von 19 Ärzten wieder in der Lage, ihren Beruf auszuüben.
Anmerkung: Chemikaliengeschädigte sollten nur dann Sauna zur Entgiftung nutzen, wenn sie nicht zu schwer geschädigt oder unterernährt sind. Schwerst Geschädigte sind nicht in der Lage, den zusätzlichen Stress durch den schnelleren Metabolisierungsprozess, zu tolerieren.
Durch Studien des EHC- Dallas wurde festgestellt, dass Chemikaliensensible nach einer Saunatherapie leicht zu Magnesiumdefizit neigen. Es sollte daher auf eine angemessene Substitution geachtet werden.

Saunaentgiftung & Allergien
Durch ein gezieltes Saunaentgiftungsprogramm werden viele Allergien und Neurodermitis gelindert. Bei Neurodermitis sollte jedoch darauf geachtet werden, nicht mit offener Haut in die Sauna zu gehen.

Besonderheiten:
Manche Menschen schwitzen fast nicht, dies sollte jedoch nicht von der Benutzung der Sauna abhalten. In fast allen Fällen ändert sich dieser Umstand mit der Zeit. Viele chemikaliensensible Menschen haben große Schwierigkeiten zu schwitzen, wegen der schadstoffinduzierten Störungen im Hypothalamus und Autonomen Nervensystem.
Ein anderer Umstand ist, dass Männer eher als Frauen schwitzen. Bei Männern liegt der Durchschnitt des Beginns von Schwitzen bei 4-6 Minuten, bei Frauen liegt der Durchschnitt bei 8-10 Minuten.
Wichtig ist, sich während der Sauna völlig zu entspannen, ohne viel zu reden oder zu lesen. Ein angespannter Mensch schwitzt nur schwer.

Vorsichtsmaßnahmen / Komplikationen:
Bei täglicher Saunatherapie sollten einmal wöchentlich die Blut- und Leberwerte kontrolliert werden.
Im Falle von Kopfschmerzen während oder nach dem Saunagang, ist es hilfreich, den Kopf mit einem kalten Handtuch zu kühlen. Auch die Gabe von Sauerstoff hat sich bei schwer chemikaliengeschädigten Patienten zur Symptombekämpfung bewährt.
Abdominale Schmerzen, Krämpfe und Durchfall werden häufig beobachtet. Diese Symptome sind wahrscheinlich eine Folge der Freisetzung von vasoaktiven Peptiden und können häufig durch Verabreichung von Sodiumbicarbonat und Vitamin C Infusionen gestoppt werden.
Menschen mit schweren Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems, Multipler Sklerose oder anderen Erkrankungen sollten ihren Arzt befragen, bevor sie sich zu einer Saunaentgiftung entschließen. Schwangere sollten keine Sauna durchführen.
Wichtig ist, dass jede Maßnahme zuvor mit einem Umweltmediziner durchgesprochen wird. Umweltkranke und Menschen mit schwachen Kreislauf sollten nur unter Beobachtung oder in Begleitung in die Sauna gehen.

Anmerkung:
Die Abhandlung ist nicht als Aufforderung zur Eigentherapie oder Ersatz für medizinische Behandlung zu verstehen. Jede Therapie muss mit einem Arzt abgesprochen und medizinisch begleitet werden. Eine gezielt durchgeführte medizinisch betreute Saunaentgiftungstherapie wird im Normalfall in der Lage sein, die Schadstoffe, die im Fettgewebe gespeichert sind, zu verringern und den Energiehaushalt und das Immunsystem zu stärken, was hilft widerstandsfähiger zu werden.

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