Sonntagsgedicht der Glasprinzessin: Am Bug

Am Bug des Schiffes stehn

Am Bug

Am Bug des Schiffes
stehn
mit offenen Augen Wellen
sehn
rauhe Luft durchtränkt
meine Seele
auf dass sie sich nie mehr
so schrecklich quäle.

Trunken nach salziger Luft
raus aus der alten Kluft
nur noch einmal die frische Brise
wenn man uns nur endlich liesse.

Im Landesinnern sitzt der Sumpf
und macht die Gemüter dumpf
jeden Tag der gleiche Trott
dazu noch der beissende Spott.

Es ist so schwer, dies auszuhalten
es könnte einem die Seele spalten
deshalb ist Vorsicht angesagt
damit das Herz sich nicht mehr plagt.

Am Bug des Schiffes stehn
mit offenen Augen Wellen sehn.


Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Es ist gleichzeitig auch ein Lied, dass Mona singt, wenn sie Heimweh nach der Nordsee hat. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.

Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ – ein einsames Leben mit Wind und Wetter

Weitere Gedichte und eine Geschichte der Glasprinzessin:

Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben * Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation – Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig

2 Kommentare zu “Sonntagsgedicht der Glasprinzessin: Am Bug”

  1. Energiefox 14. Juni 2009 um 11:07

    Supe Mona,
    ich lese Deine Gedichte immer gerne.
    Prima finde ich auch
    „Vorsicht ist angesagt“
    Manchmal zieht es mich runter die unglaubliche
    Ignoranz der Verantwortlichen, die es zum Positiven ändern könnten, die anscheinend jegliches Verantwortungsbewusstsein verloren haben.
    Schön sind Segelschiffe, sogar auf moderne Schiffe setzt man Segel um Sprit zu sparen.
    Ich bin ja nicht ein MCS´ler aber die Luft die
    ich vor etwas 6 Jahren auf Spiekeroog genossen habe ich nicht vergessen.
    Gruß Energiefox

  2. Kobold 14. Juni 2009 um 21:10

    Hallo Mona,

    auch dieses Gedicht beschreibt die Situation um uns MCS-Kranke herum sehr treffend.

    Danke für Deine gelungenen Texte,
    Kobold

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